Die Käsewege

WANDERUNGEN FÜR ALLE

Vorschläge

entlang der historischen Wege des Käsetransports

Da das Wasser vom Berg zum See fließt, nahm der Käse früher Wege von den Alpen in Richtung der Dörfer, folgte dann dem Tal bis zum Col de Jaman und stieg dann in Richtung des Lémans ab.

In dieser Richtung beginnen die Routen von Charmey aus, was die Via Le Gruyère AOP betrifft, und von L'Etivaz oder Rougemont aus, was die Via L'Etivaz AOP betrifft. Sie vereinigen sich kurz vor dem Col de Jaman und enden in Les Avants.

Natürlich ist es durchaus möglich, die Strecke in Etappen zu segmentieren, ohne dabei eine bestimmte Reihenfolge oder Richtung zu berücksichtigen.

Jeder Start- und Zielpunkt der 21 Etappen ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Es ist also möglich, den Ausgangspunkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, eine oder mehrere Etappen zu durchlaufen und den Zug zu nehmen, um weiter zu fahren oder zum Ausgangspunkt zurückzukehren.

Die Smartphone-App Die Käsewege bietet Ihnen als Wanderer viele Vorteile. Sie stellt die Route Schritt für Schritt mit Gehzeiten und Längsprofilen dar. Darüber hinaus stellt diese App eine Fülle von Informationen dar, die gleichzeitig ein interaktiver Führer, ein Verzeichnis touristischer Anbieter und eine Informationsquelle über das Terroir und die Region ist.

Couverture Vias des fromages
Allières-Montbovon Pontet

Wenn man vom Léman ins Greyerzerland und ins Pays-d'Enhaut reist, folgt man dem Weg, den die Gruyère-Laibchen einst über den Col de Jaman nach Vevey nahmen, wo sie je nach Epoche und militärischen Vereinbarungen per Schiff nach Genf und Lyon transportiert wurden. In Lyon war die französische Marine lange Zeit ein wichtiger Abnehmer: Auf den Schiffen, die das Mittelmeer und den Atlantik überquerten, war Gruyère ein Proteinlieferant, der lange haltbar war.

Bedienungsanweisung

Einige Fragen und Antworten, die Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Wanderung helfen sollen. Falls Sie weitere Fragen haben, kontaktieren Sie uns unter: 0848 110 888 tourisme (at) gruyerepaysdenhaut.ch.

Welche Jahreszeit ist für Wanderungen am besten geeignet?

Die Käsewege führen hauptsächlich durch die Täler und können daher vom Frühling bis im Herbst begangen werden. Jeder ist aber selber dafür verantwortlich, sich gut über den Wetterbericht und die Schneeverhältnisse zu informieren. Die ideale Wanderzeit beginnt Mitte Mai und endet Mitte Oktober.

Achtung: Der Streckenabschnitt zwischen Crésuz und Greyerz durch die Jaunbachschlucht kann gesperrt sein, falls die Schleusen der Staumauer von Montsalvens geöffnet werden. Die Sperrung ist unbedingt zu beachten, denn es besteht eine erhebliche Gefahr. Kontrollieren Sie vor Ihrer Wanderung, ob die Schlucht geöffnet ist.

Gibt es eine besonders geeignete Zeit für meine Wanderung?

Optimal ist die Zeit zwischen Juni und August: Dann sind die Wetterbedingungen gut, die Alpen sind bewirtschaftet und es gibt mehr Übernachtungsmöglichkeiten entlang der Route.

Kann ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Käsewegen anreisen?

Sämtliche Etappen sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Zug, Bus oder Car) erreichbar. Die öV-Haltestellen entlang der Käsewege sind in der App verzeichnet. Sie finden diese Informationen auch in der Beschreibung zu den jeweiligen Etappen.

Alle Fahrpläne finden Sie auf der Website www.sbb.ch.

Eignen sich die Käsewege für Wanderungen mit Hund?

Ja, die Etappen können auch in Begleitung eines Hundes zurückgelegt werden. Häufig empfiehlt es sich jedoch, den Hund im Wald anzuleinen. Weitere Informationen finden Sie auf dem Merkblatt Aktivitäten mit Hunden.

Wo kann ich auf der Route übernachten?

Zahlreiche Hotels und B&B sind Partner der Käsewege. Alle sind in den Sehenswürdigkeiten der App unter dem Menü Unterkünfte verzeichnet. Sie finden die diesbezüglichen Informationen auch in der Beschreibung zu den jeweiligen Etappen auf der Website.

Darf ich zelten?

Das wilde Campen oder Biwakieren ist in der Schweiz verboten. Alle Informationen und rechtlichen Hinweise finden Sie auf den Merkblättern Wildcamping und Biwak sowie Camper und Wohnmobile.

Wo kann ich mich verpflegen oder Lebensmittel kaufen?

In den Etappenorten der Käsewege finden sich zahlreiche Restaurants, bewirtschaftete Alphütten oder Läden mit regionalen Produkten. Alle sind in den Sehenswürdigkeiten der App unter den Menüs Produkte aus der Region und Restaurants sowie in der Beschreibung der einzelnen Etappen aufgeführt.

Sind die Etappen der Käsewege schwierig zu begehen?

Die Etappen weisen keine grösseren Schwierigkeiten auf. Sie folgen den ausgeschilderten Wanderwegen.

Nur die Etappe Rougemont – Château-d’Œx über Les Ciernes Picat führt über einen schwierigeren Wanderweg (rot-weisse Markierung). Diese erfordert eine gute Vorbereitung der Wanderung.

Wie verhalte ich mich bei einem Unfall? Wie lauten die Notfallnummern?

Die Verletzten und betroffenen Personen vor weiteren Gefahren, schlechter Witterung und Kälte schützen, erste Hilfe leisten. Falls nötig oder im Zweifelsfall den Rettungsdienst verständigen. Sorgen Sie für Ihre eigene Sicherheit, um den Unfall nicht noch zu verschlimmern.

Notfallnummern:
Ambulanz (Erste Hilfe) 144
Rega (Helikopterrettung) 1414
Polizei 117

Montbovon-Allières randonneur
Rougemont-Château-d'Oex par Cierne Picat Paray Charbon

Ein wenig Geschichte

Ein Käse, zwei AOP (Appellation d’Origine Protégée)

Die Geschichte des Greyerzers oder Gruyère beginnt im 15. Jahrhundert. Die vor dieser Zeit produzierten Käse hatten eine andere, oft einfachere Rezeptur. Jene des Gruyère verlangte nach Spezialisten, da er ein Hartkäse ist und mit Lab hergestellt wird.

Obwohl die gesamte Region im Prinzip die gleiche Alpwirtschaft pflegt, weisen jene des Pays-d’Enhaut und des Gruyère grosse Unterschiede auf.

  • Zunächst jene des Ostens und des Westens, zweier benachbarter, aber verschiedener Regionen: das waadtländer Pays-d’Enhaut und das freiburgische Greyerz.
  • Dann jene des Obens und des Untens, die den Talboden von den Alpweiden unterscheidet, die Holzhäuser von den Alphütten, die Sesshaftigkeit vom wechselnden Aufenthalt im Rhythmus des Alpaufzugs (Transhumanz).
  • Ein weiterer Unterschied ist, dass mancherorts die Milch in Käsereien gesammelt und die Käselaibe in gemeinsamen Reifungskellern lagern, während auf den Alpen weiterhin handwerklich einzeln verkäst wird.
  • Und schliesslich hat das Marketings zwei Ursprungsbezeichnungen AOC geschaffen: Den L’Étivaz, der ausschliesslich als Alpkäse hergestellt ird, und den Gruyère, bei dem zwischen Alp-Gruyère und jenem aus der Dorfkäserei unterschieden wird. Ein Streifzug durchs Land dieser Käse lässt entdecken, was sie verbindet, und was sie trennt: Der Herstellungsprozess ist ähnlich, Farbe und Geschmack aber können sehr unterschiedlich sein. Diese Merkmale hängen weitgehend davon ab, welches Gras die Kühe fressen. Diesen Käse zu geniessen heisst also auch, sich diese Region in Erinnerung zu rufen.
caves à fromage

Einige Daten

Rossinière-La Tine Pont en pierre
  • Mitte 15. Jahrhundert (Jh.): Erste Erwähnung einer neuen Käsesorte: der Gruyère
  • 12. Jh.–1555: Die Greyerzer Grafen sind die Herren von Gessenay (Saanenland), des Pays-d’Enhaut und des Gruyère. Der Vogel Kranich (la grue) ist noch heute in den Gemeindewappen der Region präsent.
  • Ab 1555: Das Greyerz ist in verschiedene Vogteien unterteilt, die der Stadt Freiburg unterstehen.
  • 1555–1798: Das Pays-d’Enhaut und das Gessenay sind als Vogteien von den Gnädigen Herren von
  • Bern abhängig.17.–18. Jh.: Goldenes Zeitalter der Greyerzer Käsewirtschaft.
  • 1793: Schliessung des Markts von Lyon.1803: Das Pays-d’Enhaut wird waadtländisch.
  • 19.–20. Jh.: Schwierige Zeiten für die Greyerzer Käsewirtschaft.
  • Mitte des 19. Jh.: Die beiden Regionen öffnen sich dem Tourismus.
  • 1904: Die Montreux-Berner Oberland-Bahn erreicht Château-d’Oex; die TPF (früher GFM, ursprünglich «Chemin de fer électrique de la Gruyère») verbindet Châtel-Saint-Denis mit Montbovon.
  • 2000: Der Étivaz erhält die garantierte Ursprungsbezeichnung AOC.
  • 2001: Der Gruyère erhält die garantierte Ursprungsbezeichnung AOC.
  • 2011: Die beiden AOC erhalten das neue Label Appellation d’origine protégée AOP